Kopfgeld - Sklavenhändler

Die neue Gesellschaft ist Jerald anscheinend nicht recht.
"Nun, habt Ihr noch Fragen?", fragt er reservierter als zuvor.

Die aufrichtige Antwort wäre wohl ein klares Nein, aber die Lebensgeister regten sich durch die Nahrung zumindest vorübergehend. Felida will nicht gleich den ersten Menschen, dem sie in dieser Stadt begegnet sind, vergrätzen.
Auch wenn Corykins Erscheinen gleich eine Wagenladung Fragen aufwirft, für die Zeit des Essens können diese sowieso warten. Den Happen Fleisch in ihre Backe verfrachtet antwortet sie ausweichend.

"Lasst uns doch erst einmal etwas essen."

Ob das jetzt so höflich war? Gierig kaut sie weiter und greift bereits nach dem nächsten Stück.

Ohne einen weiteren Ton von sich zu geben, quittiert Jerald Felidas Aussage mit einem Nicken und lehnt sich zurück.

Ísólfur lächelte über die Gnomin... sicherlich konnte manhier nicht über die Gefangennahme der kleinen Frau sprechen, also ließ auch er sich schmecken. Dennoch, trotz der reichhaltigen Mahlzeit war ihm der Mann stark suspekt.

Er hörte lieber zu und ließ Felida sprechen... so konnte er zumindest auch etwas über sie herausfinden... jedenfalss erhoffte er es sich aus ihrer Reaktion diesem Mann gegenüber.

Felida schlingt weiter die Speisen in sich hinein. Vielleicht liegt es nur am hunger, aber auf den Tellern finden sich wirklich köstliche Dinge, zumindest nach ihrem Geschmack.
Erst nachdem ihr Magen einigermaßen gefüllt ist, richtet sie wieder das Wort an Jerald. Eigentlich hätte er ruhig schon verschwinden können.

"Wie ihr seht hat sich unsere Situation durch das Auftauchen unserer Freundin hier etwas geändert. Ich bin mir nicht sicher, ob uns noch die Zeit für eine lange Suche in sämtlichen Tavernen dieser Stadt bleibt."

Fragend blickt sie zunächst Ísólfur, dann auch Corykin an.

"Taverne? Suchen? Wozu denn? Wieso denn?" Ihr Kopf wirbelte hastig von einer Person zur nächsten.

"Gnomin." Jerald sprach langsam und gediegen.
"Bei aller Ehre, die Eurem Volk in dieser Stadt zu Teil wurde, meint Ihr nicht, dass man nicht stets alles wissen muss?"

Gedrückte und gedemütigte Stimmung durchzeichnete das Gesicht der Gnomin. Kein freches Wort kam über ihre Lippen, wie sie ihr Haupt senkte.

"Ich muss eh wieder los. Eigenen Kram machen. Hatte nur Hunger. Nehmts mir nicht übel."

"Corykin, warte einen Augenblick."

Die ganze Situation wird Felida immer suspekter. Seit wann ist gerade diese Gnomin derart leicht zum Verstummen zu bringen? Auf der Suche nach einem Ort mit weniger Ohren blickt sie sich um.

"Was habt Ihr denn noch, Frau Langbein? Ihr wolltet in die Stadt, Ihr seid in der Stadt. Was wollt Ihr denn noch von einer Rübenzüchterin?"

Leise kicherte Ísólfur... pah.. .einfache Rübenzüchterin... wers glaubt...

"Nun Corykin, ich denke, jetzt, da wir drei hier sind, könntest du uns ruhig dabei helfen... du weist, was ich meine...

Und ihr Jerald... warum sollte ich meine kostbare und sehr begrenzte Zeit damit vergeuden, jemanden zu suchen, den ich nicht kenne, um jemandem zu helfen, den ich auch nicht kenne?"

"Ich habe Euch genug geholfen.", keifte die Gnomin.
"Ich wünschte, ich wäre nicht in dieser vermaledeiten Stadt. Ich war froh gewesen, ihr den Rücken zuzukehren. Was hat mich nur bewegt, euch Langbeinern zu helfen? Ihr seid doch an allem Schuld, ihr mit eurer Arroganz.
Ihr fragt ihn, warum Ihr einem Fremden helfen sollt? Ich frage es mich auch!
Was hat mich nur dazu bewegt, jemandem zu helfen, der dafür gesorgt hat, dass ich in Bedrängnis komme und mich davor durch Scheiße geschleift hat?

Die Arroganz der Langbeiner ist wirklich grenzenlos genug, so dass ich auf Eure Frage antworte: Ich sehe es nicht ein, etwas zu tun, zu das Ihr anscheinend nicht einmal selbst bereit seid. Arrogantes, egoistisches Pack!"

"Ich habe euch durch Scheiße geschleift? Ich glaube bevor ich sowas tue, heiraten Elfen Zwergenfrauen!

Und ihr nennt uns egoistisch? Haben wir uns nicht freiwillig gemeldet? Ich habe euch nicht gezwungen, hier her zu kommen, also gebt mir bitte nicht die Schuld daran. Ich bin froh, dass ihr hier seid, aber ich sehe nicht ein, warum ich mich gleichzeitig zwei Aufträgen widmen soll, obwohl mich der eine allein höchstwahrscheinlich schon das Leben kosten wird... nennt ihr mich nicht egoistisch Gnomin... seid ihr denn soviel besser?"

Seine Stimme blieb die ganze Zeit ruhig und sanft... zu Essen hatte er schon längst aufgehört.

"Nicht Ihr. Aber einer Eurer guten Begleiter. Pah, ihr seid doch eh alle gleich!
Ich? Ich bin nicht besser. Aber ich habe mich auch nicht als Held präsentiert."
Corykin stützte ihre Faust in die Hüfte.

"Außerdem hörte ich, dass eine Hand die andere zu waschen vermag. Wenn Ihr ohnehin herumrennt, schadet es wahrscheinlich nicht, den ein oder anderen Freund zu gewinnen. Denn für meinen Teil habe ich noch keine Hand gewaschen bekommen. Ihr habt also für meinen Teil nichts mehr von mir zu erwarten."

"Ihr habt die Hand freiwillig gewaschen, Corykin... das solltet ihr nicht vergessen. Des Weiteren wüsste ich nicht, wann ich mich jemals in meinem Leben als Held ausgegeben habe... da muss ich wahrlich stark betrunken gewesen sein... nun ja wie dem auch sei: Geht...macht euch aus dem Staub. Ich werde versuchen meinen Auftrag zu erfüllen, ihr könnt nach Hause gehen... leb wohl, Gnomin."

Ísólfur erhob sich... er hatte tagelang nur im Halbschlaf verbracht.. er war todmüde.

"Felida, ich werde mir einen Schlafplatz suchen... heute kann ich keinen Schritt mehr gehen... Gute Nacht"

Corykin drehte sich wortlos um und ging.

Der Spender der Mahlzeit räusperte sich.
"Entsprechend Eurer Worte werdet Ihr wohl das Mahl genossen, die Worte gehört haben, ohne das Bedürfnis, meiner Anfrage an Euch nachzukommen?"

"Erzählt es Felida... sie kann mir ja dannmorgen bescheid geben, doch ihr müsst wissen, ich habe schon genug Scheiße ander Backe, als dass ich mich jedem Menschen, der irgendeinen kleinen Gefallen benötigt, annehmen kann..."

Mit diesen Worten ging er langsam zum Ausgang der TAverne...

"Jetzt reicht es, verdammt."

Hat sie sich vorhin wirklich Sorgen um dieses kleine Mistvieh gemacht? Statt einer Erklärung wie sie aus der scheinbar misslichen Lage entronnen ist, nur wieder das übliche Geschwätz zu ernten, nimmt Felida auch den letzten Rest an Motivation.
Entsprechend eisig fallen ihre Worte an Jerald nun doch aus.

"Wenn ihr nur nach Trotteln sucht, die die Tavernen dieser Stadt abrennen, dann seid ihr wirklich falsch."

Ihr Blick schweift noch einmal zur Tür, durch die Corykin verschwunden ist.

"Man sieht ja was passiert, wenn man sich auf andere einlässt."

An dem Mann scheint der harsche Tonfall abzuprallen.
"Ich sah in Euch weder dahergelaufene Idioten, noch Trottel, so Ihr dieses vermutet, meine Liebe." Deutlich wägt er die Worte ab.

"Es mag für Euch nicht ersichtliche Gründe geben, doch diese gibt es, warum ich riskanterweise Fremde bitten muss, dieses für mich zu tun.
Auch, warum ich Eure Gefährtin am Platz ungerne sah. Und so ich unhöflich erschien, tut es mir leid.

So Ihr sagt, Ihr habt genug eigene - Dinge, um die Ihr Euch kümmern müsst, habe ich Verständnis dafür, werte Dame. Jedoch möchte ich betonen, dass mir dieses Anliegen wahrlich am Herzen liegt und ich gerne bereit bin, Euch für Eure Zeit zu entlohnen. Ob Ihr Erfolg habt oder nicht."

"Was wisst ihr über...."

Kopschüttelnd bricht Felida ab. Je länger sie hier im Gespräch ausharrt, desto kürzer wird die Nacht.

"Zu jeder anderen Zeit könnte mich diese Sache interessieren, aber die letzten Tage waren eindeutig zu reich an Weg. Heute sehne ich mich lediglich nach einem Bett und einigen ruhigen Stunden."

Tage würde es sicher besser treffen, hat sie doch das dringende Bedürfnis, nicht so bald etwas anderes als Schlafen zu tun.

An der Türder Taverne fragte er eine der Bedienungen:

"Sagt, wisst ihr wo ich günstig und sicher die Nacht verbringen kann? Ich bin etwas müde, und alles was ich will ist irgendwo einen Platz zu finden, an dem ich mcihhinlegen und schalfen kann..."

@Felida
Er nickte verständnisvoll. "Ihr findet mich meist hier. Oder an meiner Arbeitsstelle. Ich bin als Schreiber im westlichen Stadtteil tätig. Meldet Euch bei mir, so Ihr Euch entscheidet, mir Eure Unterstützung zuteil werden zu lassen."

@Isolfur
Die Frau lächelte keck. "Wenn Ihr nach einer kostenlosen Bleibe sucht, hätte ich vielleicht einen Schlafplatz für Euch. Mein Mann ist für drei Tage jagen."

Ísólfur wägte klurz ab, dachte nach und lächelte dann freimütig zurück.
"Und dort könnte man günstig und ohne Vorbehalte die Nacht verbringen, Süße?"

Er5 hatte eine Idee...und er würde damit viel Geld sparen.

"Zumindest heute, Hübscher.", gab die Frau zurück.
"Und so Ihr artig seid, erhaltet Ihr auch vielleicht zum nächsten Tag ein Frühstück.", lockte sie frech.
"Jedoch müsst Ihr warten, bis ich Dienstende in drei Stunden habe. Wenn Ihr so lange warten könnt."