Kopfgeld - Sklavenhändler

"Nun, weist du was diese Banditen den Frauen höchstwahrscheinlich alles antun können? Hast du auch nur die geringste Ahnung davon, was mit diesen Frauen geschieht? Weißt du was für schreckliche Angst sie leiden?

Weist du was wahre Angst ist?

Diese Frauen werden vergewaltigt. Sie werden immer und immer und immer wieder geschändet, und dazu gezwungen, die schrecklichsten Dinge zu tun. Grausamste Folter lässt sie nur noch einen einzigen Wunsch verspühren... zu sterben. Willst du, dass sie das alle weiterhin durchleben müssen?
Willst du, dass die Familien derer, die entführt worden sind, in eisiger Trauer versinken? Im Nichtwissen, was mit ihrer Frau, ihrer Mutter oder Schwester passiert ist. Die Kinder schreien sich die Lunge wund, nach der Wärme ihrer gelibeten Mutter, aber sie werdensie nicht mehr fühlen.. nie wieder.

Ich weis nicht, was du den beiden Abenteurern vor mir erzählt hast, und ich weis nicht, ob du mir wirklich helfen kannst,aber wenn du es kannst, dann bitte ich dich darum. Ichwerde diesem Schrecken ein Ende machen, dieses Böse vernichten, aber dazu brauche ich deine Hilfe!"

Corykin hockte sich in eine entspannte Pose.
"Schätzchen, Du bist groß, also versuche ich es langsam zu erklären:
Du gehst Deiner Arbeit nach. In einer Kanalisation. Dann kommen zwei Personen auf Dich zu. Unfreundlich. Sie lehnen Gastfreundschaft ab, fragen etwas, erhalten eine Antwort. Auf diese Frage, nicht mehr und nicht weniger, da sie nicht die ganze Wahrheit von sich geben. Als nächstes will ich gehen, weil nicht alle Gegenden, in denen man sich befindet, ungefährlich sind. Als Antwort auf seine Hilfe bekommst Du einen enormen Schlag auf den Hinterkopf, landest in der Jauche und befindest Dich kurzerhand hier.
Diese freundlichen Personen besuchen Dich in Deiner Zelle und bitten nicht um Hilfe, sie drohen um Hilfe. Und sie erhalten eine Antwort. Keine direkte aber das, was sie nach ihrer Freundlichkeit wert sind.

Und nun kommst Du Langbeiner und versuchst mich mit Schuldgefühlen zu erpressen, die mir recht egal sind. Mich hat noch bislang keiner um Antworten gebeten. Lediglich versucht, sie zu erzwingen, sie zu erdrohen, sie mit Gewalt und Unfreundlichkeit zu verlangen.

Ihr Menschen seid selbst daran Schuld an dem Leid, nach dem ihr sucht. Und solange ihr es mir von Tag zu Tag neu beweist, sehe ich nicht ein, warum ich euch helfen sollte."

"Ich bin unfreundlich?... Ich bin mir dessen nicht im geringsten bewusst. Ich habe dir lediglich aufgezählt, was ich denke, und dies tat ich aus dem Grund, um dir zu sagen, warum ich versuchen den Frauen zu helfen. Ich entschuldige mich vielmals, wenn ich dich gekränkt oder beleidigt haben sollte, Gnomin.

Was die anderen in der Kanalisation angeht: Ich wusste weder, wie sie mit dir umgegangen sind, noch was du ihnen erzählt hast, darauf hast du mein Wort. Ich würde dir auchgern dabei helfen, hier soschnellwie möglich herauszukommen, vorausgesetzt du möchtest dies.

Aber das wichtigste: Ich erbete hiermit deine Hilfe!"

Die Gnomin mustert ihn. Ihr Gesicht spricht deutlich von einem 'nein'. Dann scheint sie sich ein Herz zu fassen und sagt:
"Hör zu. Es ist nicht das, was alle glauben. Vielleicht doch. Aber es ist schlimmer. Es ist schlimm genug, dass ich nichts damit zu tun haben will. Vielleicht gerade deswegen, weil ich etwas damit zu tun haben sollte. Aber ich hielt mich raus. Ich habe mich herausgehalten und versucht, zu helfen. Doch diese Dummköpfe hier haben es nicht verstanden. Nein. Sie haben es einfach nicht verstanden. Sie haben es so wenig verstanden, wie der Pferdehändler eine Stute verstehen kann, der das Füllen an den Metzger verkäuft. So verkauften auch diese Banditen die Stuten dieser Stadt, auf das eine Schuld ausgebadet wird, die mit dem Blut der Unschuldigen bezahlt wird. Und doch sind sie schuldig, denn sie hätten genauso gehandelt wie alle. Dort. Und sie sind quitt. Deswegen habe ich mich herausgehalten. Die Gesellschaft ist schuld und die Gesellschaft zahlt für das, was sie ..."

Sie atmet aus. "Ihr wollt einen Ratschlag? Ich gebe Euch einen Ratschlag. Wenn Ihr die Banditen hier für ihr Unwissen strafen wollt, dafür dass sie die Frauen entführten, nenne ich Euch eine Stelle. Wenn Ihr jedoch die sehen wollt, die dieses initiiert haben, dann müsst Ihr den Händlern folgen. Bei einer Sache werde ich Euch helfen.
Die Banditen hier werden weder eine Erklärung haben, noch ein Weibsbild in ihrer Gewalt. Ihr könnt sie nur für ihre Goldgier und ihre Unwissenheit strafen.
Die Verantwortlichen... ob Ihr eine Antwort erhalten werdet oder ob Ihr lebendig herauskommen werdet ist fraglich. Ebenso, ob Euch die Antworten gefallen werden.

Ich werde Euch nur bei einem helfen. Wen wollt Ihr? Die Entführer? Oder die Antworten?"

Ísólfur schien keinerlei Bedenkzeit zu benötigen. Irgendetwas an der Art der Gnomin verriet ihm, dass sie die Wahrheit sagte.

"Antworten! Wenn, dann will ich die gesamte Geschichte hören. Ob mir die Dinge gefallen, die ich erkennen werde, wurde ich nochnie gefragt, und ich werde sie wie immer hinnehmen müsssen. Und Sterben ist für mich keine Alternative, ihr braucht also unbesorgt sein... auch wenn ich nicht denke, dass ihr euch um mich sorgt.

Also, Gnomin, was für Antworten könnt ihr mir geben?"

Ihre Lippen formten Ansätze zum Reden, jedoch nichts, was ihr passend erschien, bevor sie Atem holte und sich gegen die Stäbe drückte.

"Heute Abend. Gegen Mitternacht treffen sie ein. Wie immer. Platziert euch um Mitternacht draußen vor den Stadttoren, wo die Kanalisation mündet. Sie gelangen durch den Fluss hinein. Der Fluss ist der Schlüssel, wenn man die Losung kennt. Dort treten sie ein. Doch seid dann nicht da. Geht dort hin, nachdem sie eingetreten sind und versteckt euch gut. Folgt ihnen danach. Doch nicht direkt.
Die Stadt, wo sie hingehen, dort war das Verderben, das allen Dörfern und Städten zu schaffen machte." Sie überlegt etwas.
"Ja. Die Tat ist längst vorbei, so dass sie nicht mehr die Auftraggeber treffen werden. Und selbst wenn sie zu ihnen gingen, würde man sie passieren lassen, Euch aber nicht. Versucht herauszufinden, was in der Stadt passiert ist. Versteht mich bitte, ich hatte mich herausgehalten und das will ich weiterhin. Ich will nicht, dass mein Name mit diesem befleckt wird. Ich mag mir viel zu Schulden gekommen lassen haben, jedoch das nicht.

Versucht dort..." Sie überlegt abermals. "Versucht Niram Sorrob zu finden. Ja, versucht ihn zu finden!"

"Mitternacht... Stadttore... Fluss... Niram Sorrob."

Ísólfur hörte ihr gespannt zu. Das waren Informationen, mit denen er etwas anfangen konnte.

"Ich danke euch von ganzem Herzen, kleine Gnomin." Er lächelte sie freundlich an.
"Also muss ich ihnen folgen und in der anderen Stadt nach Niram suchen. Das klingt ja so nicht schwierig, aber wie ich mich kenne, werde ich in einem Kampf enden. Du musst wissen, ich bin nicht gerade jemand, der vom Glück verfolgt wird.
Soll ich versuchen, dioch hier rauszuholen, oder wilslt du lieber hier bleiben, bis die Sache vorbei ist?

Und über deinen Namen brauchst du dir keine Sorgen zu machen... schließlich kenne ich ihn nicht einmal."

Die Gnomin lächelte ihn nachsichtig an wie einen Jungen, der von seiner Mutter entdeckt wurde, wie er gerade ein komplettes Glas Apfelmus ausgeschleckt hatte, mit dem Wissen, wie schlimm das Bauchweh bald werden würde. "Meinst Du, ich wäre noch in dieser Stadt, wenn ich Mauern kennen würde? Freund, es ist lediglich schön, ein paar Gesprächspartner hier zu haben - oder zumindest die Wachen so zu nerven, wie wenn sie mich bei meiner Arbeit stören. Ich gebe ihnen noch zwei Tage, bis sie mich herauslassen und über die kleinen Vergehen wegsehen, das ich vollbringe, bevor sie wieder auf mich aufpassen müssen. Hier bekomme ich essen, es ist warm und meine Steckrüben sind ohnehin erst einmal versorgt. Etwas Urlaub schadet nicht.

Suche Nach Sorrob in den Gastwirtschaften. Er hat Geld und Wein ist seine Leidenschaft."

Ísólfur nickte und erhob sich aus der Hocke. Jetzt war er wieder doppelt so groß, wie die kleine Frau vor ihm.

"Wie ihr meint. Ich hoffe, dass wir uns wiedersehen werden. Denn das würde bedeuten ich habe das ganze überlebt. Lebt Wohl, kleine Gnomin..."

Er hob zum Abschied die Hand und lächelte müde... was würde ihn wohl noch erwarten?

Dann ging er zum Ausgang und nickte der Wache zu, mitdem Wissen, dass seine Ohren und seine Nerven nicht entlastet werden würden.

"Ohhh, KARL!!! Da bist Du ja wieder! Schööööön. Weißt Du Karl, Du bist mir schon einer. Habe gedacht, du magst mich nicht mehr. Machst Du Männchen? Würdest Du es für eine Steckrübe machen...?" Die Wache beginnt zu wimmern.

Langsam und schweren Schrittes kehrte er zurück zu der Halbelfe. Die Informationen waren wichtig, und er würde das Vertrauen der Gnomin nicht einfach aufs Spiel setzen. Bei der Halbelfe angelangt, sah er sie an und fragte:

"Also du kannst wählen. Entweder du willst einfach nur das Gold für den Auftrag, in dem du die Banditen stellst und erledigst, oder du willst, die Hintergründe der Geschichte... "

Auf Silks Frage nach ihrem Vertrauen in den unerwarteten Neuzugang zuckt Felida lediglich die Schultern. Zwar hat sie kein sonderlich schlechtes Gefühl bei diesem Mann, trotzdem ist die gewohnte Paranoia nur schwer zu bezähmen.
Abweisend, ganz eindeutig nicht an Geplauder jedweder Art interessiert, wartet sie auf die Rückkehr Isolfurs. Endlich taucht der Mensch wieder auf.

"Scheinbar findet sich heute jeder besonders amüsant, wenn er in Rätseln sprechen kann."

Die Linke der Halbelfe umklammert für einen Augenblick den Bogen, dass das Holz zu knirschen scheint. Dann entspannt sich Felida wieder und lehnt sich demonstrativ gelassen an die Wand.

"Was nutzt es, die kleinen Gauner hier aus dem Verkehr zu ziehen? Das ganze Theater ginge binnen eines Mondes wieder von vorne los und die Frauen blieben verschwunden.
Und selbst wenn ich jegliches Mitgefühl gegenüber anderen Weibern von mir schieben könnte, bleiben reichlich genug Gründe, den Hintermännern einen ordentlichen Tritt zu verpassen. Sei es nur, um meine Arbeit ordentlich zu verrichten."

Dass sie inzwischen weit mehr als genug davon hat, sich von jedem Dahergelaufenen zum Narren halten zu lassen, verschweigt sie lieber. Vorerst zumindest.

(grrrrr, warum muss das forum genau in meiner mittagspause macken?)

"Gut. Die Gnomin hat geredet. Die ganze Sache scheint aus einem nahe gelegenen Dorf zu kommen. Mitternacht sollen wir uns am Fluss in der Nähe des stadttores einfinden. Dort befindet sich ein Zugang zur Kanalisation. Um diese Zeit werden die Banditen herauskommen, und in Richtung ihrer Auftraggeber in das besagte Dorf gehen. Wir sollen in´hnen unauffällig folgen, und im Dorf nach jemandem mit dem Namen "Niram Sorrob" suchen. Er hat angeblich mehr Informationen.
Bist du dabei, oder muss ich allein gehen?"

Das er in der Einzahl redete, und den Mann an der Seite der Halbelfe total ignorierte, fiel ihm im ersten Moment gar nicht auf. Er hatte genug Probleme. Mitten in der Nacht hinter irgendwelchen Verbrechern herzurennen war nicht die Erfüllung seiner Träume...

"Was für eine Frage, natürlich bin ich dabei.
Wieso auch immer wir nicht direkt in dieses Dorf gehen und uns auf die Suche nach diesem Niram machen."

Entweder er, oder die Gnomin, da beide scheinbar nur zu gerne in Rätseln sprechen weiß Felida nicht, wem sie den skurillen Auftrag nun schon wieder zu verdanken hat.

"Mitternacht am Fluss. Das klingt beinahe, als sollten wir Vampire jagen."

"Und das haltet ihr für dermaßen unwahrscheinlich?" fragte er in todernstem Tonfall, allerdings mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen.

"Die Frage ist, was wir bis dahin tun. Müsst ihr noch irgendwelche Vorkehrungen treffen, euch ausrüsten oder ähnliches?"

Während er sprach, entkorkte er die Feldflasche und trank einen großen Schluck.

"Meine Liebe", setzte Silk in seinen beruhigensten Flötentönen an. "Ihr braucht Euch nicht zu sorgen. Vor Vampiren werde ich Euren hübschen Schwanenhals zu beschützen wissen."

Im etwas gesenkteren Tonfall meinte er: "Essen, Trinken, Decken. Wir wissen nicht, wie lange wir tatsächlich warten müssen. Wenn wir sie verfolgen, bedeutet es, dass wir nachts kein Feuer entzünden dürfen. Ein unschöner Gedanke." Wieder an Felida gewendet: "Natürlich bin ich gerne bereit, Euch erneut Nachts zu wärmen, so Ihr das möchtet."

"Vielleicht auch noch ein Zelt und einen Sack voll Stroh, damit der Herr die Nacht bequem liegen kann."

Noch etwas mehr Ironie und bei jedem Wort wäre ein Schwung Galle mitgekommen. Schnell wendet sie sich wieder von Silk ab.

"Wenn wir einen, oder mehrere Männer verfolgen wollen, sollten wir nicht zuviel mitschleppen, Gepäck macht schwerfällig. Laut.
Außerdem trage ich eh schon mehr mit mir, als ich in dieses Loch mitgebracht habe. Lediglich etwas Proviant könnte ich noch vertragen."

Eine kurze Überlegung gilt noch der Decke, die auf dem Zimmer geblieben ist. Das alte Mottenopfer möchte sie dann doch nicht schon wieder mit sich herumtragen. Stattdessen wirft Felida lieber dem unverhofften Gefährten ein schräges Grinsen zu.

"Ich verlasse mich einfach darauf, dass selbst Stadtwachen das Treiben von Blutsaugern erkennen würden."

"Verstehe. Gut, also ich bracuhe weder Decke noch Proviant. Essen kann ich bevor wir losgehen, und schalfen kann ich bis dahin auch noch etwas. Könt ihr gut kämpfen?"

Die Provokante Frage war eher an den Mann als an die Halbelfe gerichtet.

"Kämpfen? Ich?" Er lächelt noch breiter als zuvor. "Werter Herr, brachiale Gewalt ist nicht meines, aber den feinen gezielten Stichen meines Floretts kann kaum einer entkommen." Sein Tonfall wirkt brüskiert.

"Aha... klingt... interessant." Ísólfur konnte sich unter einem Florett nicht viel vorstellen, und Stichwaffen waren meistens etwas für feige Assasinen.

"Nun. Ich denke ich werde mich dort am Fluss erst einmal unauffällig umsehen, um in Erfahrung zu bringen, was uns dort erwartet... ihr könnt gern solange eine Decke fürdie Nacht holen, wenn ihr frieren solltet."

Ísólfur lächelte nun über den Mann und schritt Näher an Felida.

"Wenn ihr wollt, könnt ihr mich begleiten..."

"Sicher doch. Was wir bei Tageslicht schon gesehen haben erkennen wir vielleicht in der Nacht leichter wieder."

Felida grinst noch immer.

"Und ja, ich weiß mir schon zu helfen."

Ísólfur nickte nur knapp, und ging los in Richtung Stadttor, nachdem er sich mit einem Blick über die Schulter versicherte, dass Felida ihm folgte.
Er wollte sich einen Überblick verschaffen, vom Gelände. Wenn der Eingang in die Kanalisation dort in der Nähe war, würde das Gebiet sicherlich nicht unbeobachtet sein, und sie mussten äußerst vorsichtig vorgehen. Doch das alles würde sich zeigen...

Alleine der Gedanke, die muffige Stadtluft bald für einige Zeit verlassen zu können, lässt Felida aufatmen. Dass die bessere Luft nur zu bald dem Gestank der Kanalisation weichen könnte, verdrängt sie lieber. Viel interessanter sind momentan sowieso die Eindrücke der Umgebung, die ihr im Dunkeln hoffentlich einen kleinen Vorteil verschaffen.

Mehrere Personen schauen Felida nach, als sie mit hinter Ísólfur geht. Die meisten davon wirken wie hungrige Welpen.

Er bemerkte die Blicke zwar, doch er hielt die Halbelfe für clever und stark genug, allein damit fertig zu werden, also ging er rasch weiter in Richtung Stadttor. Er wollte nur den Eingang finden, die Gegend erkunden... und danach so schnell wie möglich ein Bett aufsuchen.