Kopfgeld - Sklavenhändler

@Ísólfur
"Nein, nein.", sagte der Junge rasch. "Am Haupteingang... Milord ... und danke." Er versucht sichtlichlich, sich zu bemühen, die Ratschläge einzuhalten.

@Felida
Bevor Silk antworten kann, kommt zu euch kommt ein Mann. "Verzeiht Werteste, der Hauptmann schickt mich. Ein Mann sucht nach Euch. Er befindet sich wohl noch bei den Kasernen. Fragt mich nicht, was er möchte. Er will Euch sprechen. Das ist alles, was ich weiß."

Nichts... er sah nicht einmal annähernd etwas, das einer Frau, geschweige denn einer Halbelfe ähnlich sah. Doch was hatte der Knabe gesagt?... am Haupteingang... vom Dorf?

Ísólfur nahm erst einmal einen Schluck aus seiner Feldflasche. Er wusste nicht, was der Wirt hineingefüllt hatte, aber er würde es gleich wissen.

Während er trank, überlegte er bereits, wie er wieder zum Haupteingang kommen würde... er hasste sich in diesem Moment selbst für seinen grottenschlechten Orientierungssinn.

"Bei den Kasernen, also gut. Danke"

Felida wirft zunächst dem Boten, dann Silk einen verwirrten Blick zu.

"Dann sehen wir doch einmal nach, wer sich nach einem verlausten Bastard sehnt."

Ohne auf irgendeine Antwort zu warten, wendet sich die Halbelfe um und begibt sich zum genannten Ort. Hätte ihr vorher jemand verraten, wer dort nach ihr sucht, würde sie nun nicht derart ratlos in die Runde blicken.
Vielleicht ja auch am Übungsplatz. Wieder einmal folgt sie dem Klirren der Waffen in Richtung des Platzes.

"Wenn Ihr Euch fragt, wer sich nach Euch sehnt, würdet Ihr wohl Monde lang beschäftigt sein, meine Teuerste.", sagt Silk mit möglichst schmeichelnden Tonfall. "Vielleicht ist Euer werter Freund auf der Suche nach Euch."

Gerade als Ísólfur sich einem Weg zuwendenwollte, der ihn seiner Meinung nach in Richtung Haupteingang brachte, sah er einen kurzen Moment jemanden, der annähernd eine Halbelfe gewesen sein konnte, verlor ihn aber im Getümmel gleich wieder aus den Augen. Murmelnd vor sich hin fluchend ging er zu der Tselle und schaute rein zufällig in Richtung Übungsplatz zurück. Dort sah er nun endlich das erste weibliche Wesen in dieser Stadt. Und allem anschein nach, sogar jene Frau, die er suchte. Zielstrebig bahnte er sich einen Weg durch die Masse und näherte sich der jungen Frau von hinten. Sie schien in Begelitung eines Mannes zu sein, doch das störte den großen Nordmann wenig. Als er direkt hinter den beiden stand sprach er ruhig:

"Seid gegrüßt. Mein Name ist Ísólfur... ich suche schon eine ganze Zeit nach euch, Halbelfe."

"Soviel Zeit verschwende ich sicher nicht auf eine nutzlose Suche."

Der Ton liegt irgendwo zwischen gereizt und amüsiert, als sie Silk antwortet. Dass auch Felida auf eine, inzwischen nicht mehr so recht erwartete Rückkehr ihres Partners hofft, hält sie für weniger erwähnenswert.
Noch während sie innerlich das Schicksal verflucht, das ihr ausgerechnet den schleimigen Silk als neuen Partner zugedacht hat, lässt sie eine Stimme in ihrem Rücken beinahe herumfahren. Mühsam beherrscht wendet sie sich dem Fremden zu.

"Ich grüße Euch, verdammter Schleicher."

Nach kurzem Nachdenken ist sich die Halbelfe endgültig sicher, diesen Mann hat sie im Leben noch nie gesehen. Möglichst freundlich fährt sie fort.

"Nun, Ihr habt mich gefunden, wie es scheint. Jetzt möchte ich nur wissen, warum."

Ísólfur ignorierte den Mann an ihrer Seite komplett, bis auf ein kurzes Nicken zur Begrüßung.

"Ich suche genau wie ihr, nach den Männern, die diese Stadt etwas leer gefegt haben, und zwar so, dass ihr als Attraktion geltet.
Man hat mir gesagt ich soll euch suchen, weil ihr scheinbar die einzige seid, die irgendeine Art von Information hat. Keiner in dieser von den Göttern verlassenen Stadt scheint mir auch nur den kleinsten brauchbaren Hinweis geben zu können."

Er sah sich um und betrachtete dann wieder die Halbelfe vor sich.

"Noch einer also..."

Kaum mehr als ein Raunen, das nicht unbedingt für fremde Ohren bestimmt ist. Lauter spricht Felida weiter.

"In dieser Stadt gibt es bald weniger Frauen als Leute, die nach ihnen suchen.

Aber wenn Ihr Euch von mir einen Wissensschatz erwartet, so liegt Ihr falsch. Außer ständigen Hinweisen auf die Kloake unter der Stadt habe auch ich noch nichts erfahren.
Höchstens vielleicht..."

Sie bricht ab, denkt über die nächsten Worte lieber zuerst gründlich nach, bevor sie sich als leichtfertige Dummheit entpuppen.

"Im Kerker steckt eine Gnomin, die etwas zu wissen scheint. Nach einer, ähm, etwas unglücklichen Begegnung in der Kanalisation weigert das Biest sich allerdings, mir auch nur ansatzweise etwas Nützliches zu verraten. Euer Gesicht kennt sie hoffentlich noch nicht, vielleicht habt Ihr mehr Glück.

Man nennt mich übrigens Felida."

Um nach der verspäteten Vorstellung zumindest noch etwas Benehmen an den Tag zu legen, reicht sie dem Gegenüber die Hand.Sollte er etwas aus Corykin herausbekommen, will die Halbelfe es schließlich erfahren.

"Ihr tappt also genau so wie ich im kompletten Dunkel. Naja gut... eine Gnomin also" murmelte er und nickte.

"Die Kanalisation, dort halten sie sich vermutlich auf. Nun gut."

Der Gedanke an stinkenden, dunkle, enge Räume war im absolut zuwider. Die Erinnerungen an seine Kriegsgefangenschaft brachen bei solchen Bildern immer wieder hervor, aber er drängte sie zum jetzigen Zeitpunkt zurück und versuchte normal weiterzusprechen.

"Gut, ich werde versuchen, aus der Gnomin etwas herauszubekommen."

Erst jetzt ergriff er Felidas Hand.

"Wird man mich denn einfach so zu ihr lassen, oder muss ich mir irgend eine Parole oder etwas ähnliches kindisches merken? Ihr wisst ja, die Wachen in einer solchen Stadt nehmen ihre Arbeit viel zu ernst und halten sich für viel zu wichtig..."

Silk ist deutlich nicht begeistert davon, dass ein anderer Mann die Aufmerksamkeit 'seiner' Dame besitzt. Doch er hält sich still zurück. Genau auf die beiden Hände achtend.

"Wachen."

Der abfällige Klang in ihrer Stimme hätte höchstens einem Tauben verborgen bleiben können.

"Wenn die euer Gesicht nicht kennen, könnte es vielleicht Schwierigkeiten geben. Ein Stück weit können wir euch begleiten, aber zumindest in meiner Gesellschaft sollte die Kleine euch nicht sehen.
Also wenn ihr wollt..."

Der skeptische Blick seitens Silk lässt Felida beinahe laut auflachen. Macht dieser Trottel sich etwa irgendwelche Hoffnungen?

"Gut. Dann bringt mich am besten zu den Kerkern. Dort werde ich versuchen allein mitder Gnomin zu reden. Vielleicht erfahre ich ja wenigstens ein bisschen.... irgendas, dass uns weiterhilft."

Er sah sie fragend an, und wartete darauf, dass sie losgehen würden.

"So sieht es aus, jede noch so kleine Information ist besser als das, was wir bislang haben."

Während sie spricht, macht sich Felida bereits auf den Weg dorthin, wo sie vor nicht allzu langer Zeit Silk getroffen hat. Weiter als bis zu dieser Ecke wagt sie sich nicht vor und beschreibt den weiteren Weg lieber nur kurz.

Schweigend ging er hinter der Halbelfe und dem Fremden Mann hinterher. An der Ecke lauschte er ihrer Wegbeschreibung, nickte kurz und setzte sich dann in Bewegung. Er hatte keine Ahnung was ihn erwarten würde, doch er erhoffte sich zumindest einen Ansatz auf den Aufenthaltsort der Frauendiebe.

Vor den Kerkern sprach er eine der Wachen an:

"Soldat! Ich bin gekommen, um eine der Gefangenen zu verhören. Ich bin im Auftrag des Barons unterwegs, und untersuche das eigenartige Verschwinden der Frauen in dieser Stadt. Dazu muss ich aber mit einer Gnomin in den Zellen reden. Lasst mich durch!"

Militärischer Ton, kurze aber präzise Erläuterung, und hemmernde Kopfschmerzen. Ach wie er diesen Tag jetzt schon den Bach runter gehen sah...

@Felida
Silk blieb nahe an Felidas Seite stehen. Natürlich war jede neue Hilfe willkommen. Aber etwas weniger Sympathie hätte seines Erachtens auch nicht geschadet. Er blickte Felida an. "Traut Ihr ihm?"

@Ísólfur
Die Wache wirkte nicht eingeschüchtert. Auch nicht empört. Im Gegenteil, man konnte das Geplapper bereits bis hierhin hören. Irgendeine quirlige, beherzte Stimme versuchte anscheinend gerade, einer Assel das Apportieren beizubringen und gab kopfschmerzerregende Anekdoten zum Besten, dass es einem vor Verzweiflung die Tränen in die Augen treiben konnte.
Als sie nun ìsólfurs Stimme vernahm, flehte er nur flüsternd: "Bitte, macht, dass sie damit aufhört..."

"Ich werds versuhen.." murmelte er schmunzelnd, während er an der Wache vorbei ins innere der Anlage trat, und sich einfach nur nach der Stimme orientierte.

Ihm schwahnte übles... er hatte ein eigenartiges Gefühl, aber er konnte es nicht im geringsten beschreiben...

"Du sollst springen, sag ich! Springen! Nicht fallen! Bist du doof! Männchen machen. Hmm... nein, hiergeblieben! Hmmmmmm... ohhh, hallo Assel! Du bist doch nicht wie Dein Bruder? Oder Deine Schwester? Ich kann euch nicht so genau unterscheiden. Genauso wie Zwerge. Seid ihr vielleicht mit den Zwergen verwandt?"

Ísólfur baute sich vor der Zelle auf, und betrachtete das Wesen darin. Klein, kindliches Äußeres... Gnom durch und durch. Er räusperte sich, damit er die Aufmerksamkeit der kleinen Frau von der Assel auf sich lenken konnte.

"Sei gegrüßt, Fräulein. Ich würde mich gern kurz mit dir unterhalten."

Sie drehte sich um, blickte ihn an. Und grinste. "Ohhh, hallo! Willst Du mir helfen, die Kerlchen zu trainieren? Fünf sind schon weggerannt. Aber die da bleibt. Vielleicht ist sie auch zurückgekommen. Ich nenn sie Karl. Karl die Assel. Oder soll ich sie Lisa nennen? Weißt Du, ich hatte mal eine Freundin, die hieß Lisa. Ich glaube, die Assel würde gerne Lisa heißen, denn Lisa ist toll. Ich weiß nur nicht, ob Lisa es mögen würde, wenn ich sie wie eine Assel nenne. Aber da Lisa zu erst ihren Namen bekam, ist das sicher in Ordnung, oder?"

Er hockte sich an die Gitterstäbe der Zelle um mit der Gnomin auf Augenhöhe zu sein.

"Das ist eindeutig ein Männchen. Beiden Weibchen ist der Nackenschild etwas kleiner und heller. Nenn sie Karl. Ich bin übrigens Ísólfur."

Er lächelte sie herzlich an. Er musste sich schnellstmöglich etwas ausdenken, um sie zum Reden zu bringen..aber wie...?

"Ohhh, wirklich? Hast Du gehört, Karl? Du bist nun Karl... KARL!!! Nicht wegrennen!!!" Die Assel raste in eine Nische. Und Corykin blickte drein wie ein kleines Kind, dessen Puppe gerade vom Haushund zerfetzt worden war.

Ísólfur schmunzelte und zuckte mit den Schultern.

"Nimms nicht so schwer, kleine Gnomin. Asseln sind sehr eigensinnig und freiheitsliebend. Ich bin hergekommen, um mit dir über etwas sehr wichtiges zu reden. Hast du schon gehört, dass in der ganzen Stadt Frauen verschwinden?"

Beiden letzten Worten, wurde seine Stimme etwas tiefer und weitaus ernster.

Corykins Lippen kräuselten sich. Der Blick hätte alles bedeuten können. Doch vor allem: Auch schon bemerkt, du heller Kopf?

"Warum?"

Ein ganz leichtes und etwas arrogantes Lächeln trat auf Ísólfurs Lippen.

"Natürlich weist du davon. Nun.. ich bin hier, um der Sache auf den Grund zu gehen. Die Wachen sagten, du wurdest in der Kanalisation gefunden, und der Hauptmann ist der Meinung, dass die Kanalisation der einzige Hinweis ist, den er hat.

Nun würde ich dich bitten, mir zu sagen, was du über diese Banditen weist"

Corykin lächelte süffisant. "Hör zu, Du Langbeiner. Ich erkläre Dir etwas, denn ansonsten könnte es sein, dass Du Dir falsche Hoffnungen machst: Vorhin waren zwei Personen da. Langbeiner wie Du. Auch sie haben ihre Antworten gefordert und eine bekommen.

Warum sollte ich Dir Informationen geben, obwohl ich nichts damit zu tun habe oder je hatte?"