Kopfgeld - Sklavenhändler

@Ísólfur
Die Taverne ist kaum besetzt, ist es zu früh für jeden Feierabend. Zwei Tische sind besetzt, doch herrscht kaum Kommunikation statt Letargie.

Der Wirt musterte den Fremden kurz, nickt. Er holt eine verkorkte Karaffe hervor und füllt einen Kelch damit. Die Flüssigkeit hat die Farbe von verdünntem Urin. Er hebt eine Augenbraue, bevor er Ísófur den Kelch reicht. "Könnt Ihr den Tropfen überhaupt bezahlen, Junge?" und mustert ihn unverhohlen.

@Felida
Er zuckt mit den Schultern. "In der Kanalisation zu suchen, scheint mir zu riskant. Wenn sie dort überall sind, werden sie uns schnell bemerken und wir stecken dann wirklich in ... den Exkrementen. Oben zu suchen scheint mir sicherer. Und wo... nun, entweder dem Geruch oder dem nächsten Fluss nach. Oder Ihr versucht die Gnomin vielleicht zu überreden, mit süßen Worten, Gold - oder einem Brett, das wir ihr so lange über den Kopf ziehen, bis sie sagt, was wir wissen wollen." Er zuckt mit den Schultern. "Was will denn die Gnomin für die nötigen Informationen? Ich hörte einst, dass alles seinen Preis hat. Wenn er nur angemessen ist."

Hat er mich wirklich grad "Junge" genannt.... dachte sich der große Fremde, doch er lächelte, und schob die Münzen über den Thresen in Richtung Wirt.

"Ich kann bezahlen, keine Angst guter Mann. Wisst ihr, ich bin neu hier und auf der Suche nach Arbeit. Ihr wisst nicht zufällig, wo ich gut bezahlte Arbeit finden kann?"

Er schob eine weitere seiner Münzen über den Thresen. Die einfache Bevölkerung verstand die Sprache des Geldes am besten, und Ísólfur hoffte, dass er damit die Zunge des Wirtes etwas lösen könne.

Aus den Augenwinkeln heraus betrachtete er den Rest der Taverne. Nichts los... dachte er bei sich und nahm den Schnaps entgegen. Ohne darüber nachzudenken prostete er dem Wirt zu und kippte das Getränk in einem Zug hinter. Mit gefallen spürte er das brennende Gesöff seine Kehle hinabrinnen und es schien sogar besser zu sein, als der gekochte Kuhmist den man ihm im letzten Dorf andrehen wollte.

Der Wirt blickte auf die Münzen und Verstand es sofort als Verlangen nach Nachschub. Er holte die Karaffe hervor und schenkte sofort und den Münzen entsprechend reichlich nach.
"Wenn Ihr einen Auftrag wollt, bringt meine Bedienung und meine Frau zurück. Das Geschäft geht schleppend, seitdem sie nicht mehr hier sind.", murrte er. "Wenn Ihr das schafft, bekommt Ihr persönlich den Schlüssel für meinen Weinkeller überreicht."

"Eure Bedienung.. und Frau? Wieso? Wo sind sie denn? Entführt?..."

Er hatte schon einige Aufträge als Kopfgeldjäger erledigt, und hatte selbst schon genügend Gräuel erlitten, als dass ihn die Nachricht einer Entführung schocken würde.

"Wie soll ich sie finden?... aber die Bezahlung gefällt mir auf jeden Fall."

Der zweite Schnaps rann seine Kehle herunter, und er sah dem Wirt in die Augen...

"Fragt dazu am besten unseren reizenden Hauptmann. Oder den Baron persönlich. Wäre schön, wenn überhaupt irgendeine Frau hier zu finden wäre. Oder jeden beliebigen. Die Frauen sind allesamt weg. Mehr weiß keiner dazu. Es gibt genug Gerüchte und doch nichts wirklich Festes." Er beginnt, einen schmutzigen Humpen zu putzen, spuckt ab und an hinein, um die festgesetzten Stellen zu lockern.

"Hm..." brummte der Fremde und nickte in sich hinein.

Frauen waren verschwunden. Das war etwas womit sich Geld verdienen lies. Also der Hauptmann. Ísólfur redete lieber mit Militärs, anstatt sich mit Politikern und Herrschern herumärgern zu müssen.

"Und diesen Hauptmann finde ich wo?"

Er erhob sich leicht schwankend und schüttelte kurz seinen Kopf, um klarer zu werden.

"Oder kennt ihr vielleicht irgendjemanden, der eventuell mehr über diese Sache weis, als er angibt?"

Der Wirt konnte nicht anders als süffisant zu grinsen.
"Und ob. Gestern, da sage ich Euch, da war ein Tumult! Kaum zu glauben! Ein Mann wollte eine Frau verkaufen. Eine Halbelfe. Da hättet Ihr einmal das Volk sehen sollen, als die Ehemänner das mitbekamen. Stellte sich jedoch wohl als Flaute heraus. In jeden Fall scheint wohl der Kerl und die Halbelfe an dem ganzen dran zu sein. Versucht am besten die Frau zu finden, ich schätze, das dürfte als Merkmal auffällig genug sein. Es sei denn, ihr kennt den Unterschied nicht.

Und dann ist da noch ein Söldner dran, wenn ich das gestern mitbekam. Recht schmieriger Kerl. Ich glaube, er wollte ebenso die Frau aufsuchen."
Er zuckt mit den Schultern. "Könnte natürlich sein, dass der auch einer von diesen vermaledeiten Banditen ist. Bei der Frau ists wohl unwahrscheinlicher. Sucht am besten nach ihr, wenn Ihr nicht zum Baron wollt. Wenn Ihr allerdings ein paar Extra-Münzen wollt, solltet Ihr wohl persönlich vorsprechen. Barone sind meistens spandabler als Begleiter.", meint er zwinkernd.

"Hm..." brummte er wieder, und schien nachzudenken.
Eine Halbelfe... hier? Das war ziemlich ungewöhnlich, und Ísólfur war sich fast sicher, sie ziemlich schnell finden zu können. Allerdings waren die extramünzen die der Baron versprach nicht zu vernachlässigen.

"Ich danke euch. Ach noch etwas." Ísólfur legte seine leere Feldflasche auf den Thresen und seine letzten Münzen daneben.

"Würdet ihr mir die mit füllen? Aber bitte nicht mit Wasser... wenn ihr versteht.
Die Kaserne, da befindet sich doch der Hauptmann oder?... wo kann ich die finden?"

Er hatte darüber nachgedacht, und blieb bei seinem ehemaligen Entschluss lieber den Hauptmann statt den Baron aufzusuchen. Wenn die Halbelfe wirklich versuchte, dieses Rätsel zu lösen, dann würde sie auch dort gewesen sein, und er hoffte, einen Anhaltspunkt auf ihren Aufenthalt zu finden.

Der Wirt nickte, befüllte die Feldflasche mit etwas aus einer anderen Karaffe, verstopfte sie und schob sie Ísólfur zu.
"In der Kaserne, im Herrenhaus...., hier... fragt Euch am besten bei den Wachen durch, die werden ihn schon ausfindig machen.", meinte er, fügte schnell hinzu: "Geht aufs Haus."

Erstaunt über die Großzügigkeit des Wirtes nickte er dankend und nahm die Flasche und seine Münzen.

"Danke werter Herr. Ich werde mich beeilen, um euch bei eurem Problem zu helfen."

Ísólfur ging aus der Taverne und sah sich um... er hoffte bald auf eine Wache zu treffen. Ein Blick in den Himmel, um das Wetter zu prüfen, ein flüchtiger Blick zurück in die Taverne, ob ihm jemand folgte...
Ach, warum kann ich mich nicht einmal normal verhalten. Das ist vorbei... vorbei, hier ist niemand der dir böses will. ermahnte er sich in Gedanken selbst und trat dann auf die Straße.

Die Straße war üblich belebt. Handwerker, wenige Händler, Arbeiter und Wachen durchzogen den Platz. Jeder ging seiner Beschäftigung nach.

Er sah sich kurz um und erkannte dann eine der Wachen. Zielstrebig ging er auf den mAnn zu.

"Du, Soldat..." und sofort war er wieder da. Der militärische Ton eines Befehlshabers... alte Gewohnheiten abzulegen war sehr schwierig.
"...ich bin neu hier. Wie komme ich am besten zur Kaserne? Ich muss deinen Hauptmann sprechen, es ist dringend."

Ísólfur konte nur darauf hoffen, dass der Soldat ihm seinen Ton nicht übel nehmen würde, doch ihm selbst war es zu spät aufgefallen. Und er hoffte, dass die Erwähnung seines Hauptmannes die Wache zu einer schnellen und präzisen Antwort bringen würde.

Die Wache nickte ihm begrüßend zu, wies in eine Richtung. "Beim Herrenhaus. Ihr könnt das Schwertergeklapper gar nicht überhören. Es wird Tag und Nacht trainiert."

"Danke."

Ísólfur folgte der angegebenen Richtung und erspähte, oder besser gesagt hörte das Haus wahrlich schnell. Auf dem Platz war das Kämpfen die gelehrte Disziplin. Hier fühlte er sich fast noch wohler als in Tavernen. Es erinnerte ihn an seine eigene Zeit auf der Militärschule. Der harte Drill, die Schreie, die Schmerzen beim Training... alles Vergangenheit.

Seufzend suchte er einen Mann der etwas zu sagen hat. Er vermutete zwar, dass der Hauptmann nicht unbedingt hier war, doch sehr weit konnte er nicht sein.

Er fand ihn. Besser gesagt, er hörte ihn. So er vermutete, dass der laute Brüllaffe in Uniform, der die einzelnen jungen Knaben zur Sau machte, der Hauptmann sei.

Als er bei dem Mann angekommen war, räusperte er sich, damit dieser ihn überhaupt beachtete.

"Seid gegrüßt. Seid ihr der Hauptmann? Ich hätte einige fragen an euch..."

Die jungen Spunde auf dem Platz ackerten wie die Hunde. Und dennoch dachte Ísólfur bei sich, dass er früher mehr schuften musste....
Schließlich war er nicht umsonst später Offizier des neunten Infanterieregimentes der Nordlande geworden... alte Zeiten, dass interessiert niemanden dachte er.

Der Hauptmann holte tief Luft, um Ísólfur anzubrüllen, erblickte ihn jedoch zuvor und mäßigte seinen Tonfall. "Der bin ich. Womit kann ich dienen?", fragte er knapp.

"Ich bin neu hier, und war gerade in der ansässigen Taverne. Der Wirt meinte, ihr hättet ein Problem mit euren Frauen... und dass ich mich an eine Halbelfe wenden solle, die bereits der Sache nachgeht. Ich könnte vielleicht behilflich sein. Also, was sagt ihr?
Klärt mich auf, und ich helfe euch, schon allein der Bezahlung wegen."

Seine eisblauen augen ruhten auf dem Gesicht des Hauptmannes. Er schien ein guter Kämpfer zu sein... seine Lehrmeisterfähigkeiten wagte Ísólfur jedoch anzuzweifeln.

"Soso, wegen der Bezahlung wegen. Weswegen auch sonst." Er grinste humorlos, nickte. "Um mir viel Zeit zu sparen: Ich weiß nicht, wo diese Halbelfe ist. Wenn Ihr sagt, dass Ihr behilflich sein könntet, nur zu. Ich schätze, dass Euch genug Personen dafür danken werden, wenn Ihr die Sache aufklären könnt.
Soweit ich Euch helfen kann weiß ich nur: Die Frauen sind weg. Mehr wissen wir tatsächlich nicht. Wir wissen nicht, wer es war, warum er es tat, wie er es tat. Wir ahnen nur, dass er wahrscheinlich - oder sie - in der Kanalisation sind. Das war es."

Verdutzt war Ísólfur selten, aber in diesem Moment wusste er wahrlichnicht was er sagen sollte. Das komplette Dorf wusste ...nichts.

Die Kanalisation... na toll, wahrscheinlich ein Labyrinth aus stinkenden, dunkeln,engen Gängen... da konnte er gleich aufhören nachzudenken.

"Nun, das hilft mir wahrlich wenig... wisst ihr wenigstens, wo man die Halbelfe zuletzt gesehen hat?"

Die Frau war anscheinend der einzige Weg zu mehr Informationen, also musste Ísólfur sie finden...

Er zuckte mit den Schultern. "Sucht nach der größten Menschentraube. Oder schaut Euch um, ob jemand zufällig ein Bordell eröffnet hat, bei dem nicht gerade Bärtige eine Option sind. Ich weiß es nicht."

Seine Laune war wieder einmal im Keller. Er nickte kurz und drehte sich um. Aus diesen Leuten war wenig herauszukriegen, vielleicht lag es ja daran dass er fremd war... woran auch immer, er bracuhte eine andere Strategie.

Als er von dem Platz ging, sagte er zu einem der jungen sogenannten Krieger:

"Füße weiter auseinander, Kinn etwas mehr auf die Brust, Schultern nach hinten... und das Schwert etwas höher und vor allem fester halten."
Er stiefelte vom Platz und dachte nach. Dann ging er zurück zu dem selben Jungen und sprach ihn an.

"Du wirst das irgendwann automatisch so machen vertrau mir... aber mal was andere Junge. Ich suche meine Schwester, sie müsste erst kürzlich hier in der Stadt angekommen sein. Also eigentlich ist sie meine Halbschwester... sie ist auch halb Elfe. Weist du vielleicht wo ich sie finden kann?"

Der Junge stotterte: "J-j-j-j-j-jjj-jjj-ja, M-m-mm-mmm-milord." Anscheinend fühlte er sich durch die fremden Anweisungen komplett eingeschüchtert.

"Die... Eure werte Schwester, Milord... die sah ich ... vorhin... mit einem anderen Mann. Ich glaube recht nahe am Eingang. Aber sie haben nichts Schlimmes gemacht, Milord, er benahm sich anständig."

"Das Milord kannst du weglassen Junge, ich bin nciht adelig." freundlich lächelte er ihn an und nickte dann wieder etwas ernster.

"Gut, also nahe des Einganges der Kaserne. Von dort komme ich gerade, da ist mir niemand aufgefallen. Aber dafür kannst du nichts. Ich danke dir.. Soldat!"
Er klopfte dem Jungen aufmunternd auf die Schulter und deutete auf die Spitze dessen Schwertes.
"Die muss immer in ungefährer Augenhöhe deines Gegners sein... merk dir das."

Danach drehte er sich um und ging wieder zum Eingang des PLatzes. Der Lärm der Kämpfenden war zwar immer noch stark, und sein Kopf dröhnte, aber er riss sich zusammen und suchte den PLatz nun genauer ab... nach einer Frau, und die dürfte ihm doch auffallen... oder? Ísólfur war sich in diesem Dorf gar nichts mehr sicher...

"Ich glaube nicht, dass wir da unten auch nur eine Menschenseele zu sehen kriegen. Bei unserem ersten Ausflug haben wir zumindest nichts entdecken können, außer der verdammten Gnomin. Die Ratten verstehen sich auf Heimlichkeit.
Aber sinnlos noch einmal dort herumzusuchen ist wirklich nicht das, was ich mir unter einem angenehmen Tagwerk vorstelle und Corykin wird zumindest mir keine Informationen geben. Also versuchen wir unser Glück heute einfach auf der etwas weniger stinkenden Seite der Stadt."

Sie grinst müde, der allgegenwärtige Stadtgeruch ist alles andere als frische Luft für ihre Nase. Trotzdem wendet sich Felida dem Ausgang dieses Vorplatzes zu.

"Also, wo müsen wir lang?"