Kopfgeld - Sklavenhändler

Er grinst offen. "Ich kann mir vorstellen, dass Eure Argumente recht schmerzhaft sind und wohl überdacht genossen werden sollten, so man Euren Willen nicht respektiert.

Doch wenn Ihr bereits diese ernste Miene macht, so möchte ich ungerne um den heißen Brei reden. Ist Euch mehr nach Schlaf oder nach Gesellschaft? Ich unterhalte mich gerne mit Euch, aber ich denke, Euch ist auch daran gelegen, wenn ich mich nicht - fehl verhalte. Ich möchte Euch ungerne verärgern, hübsche Dame. Und nicht nur, weil mir daran gelegen ist, meine Männlichkeit nicht ausgerissen zu bekommen."

"Hübsche Dame..." Das kurze Auflachen gleicht vor lauter Ironie beinahe einem Schnauben.

"An einem anderen Tag hätte ich gegen Unterhaltung sicher nichts einzuwenden, aber der heutige Tag war lang und morgen gedenke ich wieder mit den Hähnen aufzustehen. Wenn ich also nicht im Halbschlaf durch die Stadt wanken will, sollte ich lieber bald die Augen schließen."

Außerdem gibt es hier sowieso nichts zu erfahren. Nach den letzten Versuchen hat Felida die Suche nach Informationen an dieser Adresse endgültig für sinnfrei erklärt. Lieber also ein paar Stunden Schlaf finden und auf einen erfolgreicheren nächsten Tag hoffen.

Er seufzt: "Ja, das habe ich mir fast gedacht, auch wenn ich mir eine andere Antwort erhofft habe. Nun, dann eine gute Nacht. Aber tut mir den Gefallen, mich zu wecken, bevor ihr geht. In dieser Stadt hat man ein ungutes Gefühl, Frauen alleine gehen zu lassen. Hier wurde genug Unschuldigen Leid zugefügt."

Mit diesen Worten dreht er ihr den Rücken zu, schließt die Augen.

"Keine Sorge, es ist kein weiter Weg."

Felida rutscht ein Stück tiefer, um sich richtig hinzulegen und schließt gleichfalls die Augen, um die Nacht nicht allzu kurz werden zu lassen. Der Morgen wird auch so schnell genug kommen.

Nächster Morgen.
@Felida
Du wirst durch romantisches Gesäge wach. Silk hat wohl beschlossen, alle Wälder im Bett abzuholzen.

@Silk
Man hört - nichts. Der Raum ist leer und Du wurdest in Ruhe gelassen. Auch wenn der Stuhl sich als Übernachtung alles andere als bequem erwiesen hat. Aus einem kleinen Fenster strahlt die Morgenröte hinein.

Langsam reckt er sich. Sein Bein scheint eingeschlafen zu sein. Seltsame Gedanken verwirren seinen Geist ein wenig. Rudimente eines vergessenen Traums. Er springt auf und schüttelt sein Bein, damit das Blut wieder in ihm zirkulieren kann. Zum Glück sieht ihn dabei niemand, denn auf einem Bein hüpfend und sein scheinbar lebloses andere umherschleudernd, muss er ein ziemlich seltsames Bild abgeben.

"Wos ist sie?"

Krizz ertappt sich bei der Sorge um seine Gefährtin.

"Egal. Ich bin nicht ihr Kindermädchen. Sie weiß, worauf sie sich eingelassen hat."

Er packt seine Sachen zusammen und begibt sich in Richtung seines eigenen Raumes. Die nächste Person, die ihm dabei begenet spricht er an.

"Sind meine persönlichen Sachen bereits getrocknet? Ich möchte sie wieder anziehen. Ach und habt Ihr meine Begleitung gesehen? Ich vermisse sie seit gestern. Könnt Ihr jemandem sagen, sie möge mich aufsuchen, falls sie hier wieder erscheint?"

Der Diener wirkt überrumpelt, scheint er Krizz nicht einordnen zu können. Überfragt sucht er nach einer Antwort für die Fragen. "Eure persönlichen Sachen Herr?"
Er überlegt weiter, kommt zu einer vagen Schlussfolgerung.

"Ich werde veranlassen, dass sie Euch sofort gebracht werden, Herr."
Sein bedauernder Blick verrät, dass er kaum glaubt, eine Nachricht überhaupt weitergeben zu müssen. "Falls Eure Begleiterin auftauchen sollte, werden wir ihr gerne eine Nachricht hinterlassen. Wo werdet Ihr zu finden sein, Herr?"

"Ich befinde mich..."

Kurz hält er inne. Ja wo eigentlich?

"Keine Ahnung. Hier irgendwo in der Kaserne. Entweder in meinem Raum oder beimKommandanten oder halt beim gefangenen Gnom. Egal sie wird mich schon..."

Im Weggehen hat er weitergesprochen, so dass seine Stimme nun, da er hinter einer Flurbiegung verschwunden ist, nicht mehr zu vernehmen ist.

In seinem Zimmer angelangt, nutzt er die Waschschale auf der Kommode, um sich schnell zu erfrischen. Danach kümmert er sich um die Pflege seiner Waffen und Ausrüstung. Geduldsam wartet er, bis ihm seine Kleidung gebracht wird.

"Ich sollte zum Gnom gehen. Ich habe zwar keine Ahnung, wie ich dieses Wesen zum Reden bringen soll, aber es muss schon gehen. Und was meine mich beobachtenden Schatten betrifft, glaube ich sie kaum auch hier im Gefängnis anzutreffen."

Das ohrenbetäubende Schnarchkonzert kommt Felida recht gelegen bei ihrem frühen Aufbruch. Möglichst leise sammelt sie die am Abend abgelegten Utensilien ein, um sich unbemerkt aus dem Zimmer zu schleichen. Den Gedanken, zumindest eine kurze Botschaft zu hinterlassen, verwirft sie angesichts der eigenen Ungeduld.
In der schwachen Hoffnung, dass Krizz in der Kaserne unerwartete Neuigkeiten für sie bereithält, möchte die Halbelfe nicht erst noch den anhänglichen Silk abschütteln müssen.

@Krizz
Es klopft zaghaft an der Tür. Eine leise bekannte Stimme sagt: "Herr? Ich lege Eure Sachen vor Eurer Tür ab. Oder darf ich hinein?" Nach einer kurzen Pause kommt hastig. "Ich bin es, Nina. Ich sollte doch kommen und mit Euch zu Corykin gehen. ... Herr."

@Felida
Silk dreht sich mit einem verabschiedenden Schnarcher auf die Seite, nimmt keine Notiz von ihrem Abschied.

Zügig schreitet Felida aus, nachdem sie die Taverne verlassen hat. Sobald ihr Blick auf die Kaserne fällt, verspürt sie ein unbändiges Verlangen nach frischem Wasser, welches hoffentlich in der ihr zugewiesenen Kammer bereit steht.
Von der frischen Morgenluft geweckt strebt sie deshalb gleich ihrem zeitweiligen Heim zu.

Sie wird unter mehreren Blicken deutlich gemustert, doch spricht sie keiner an. Einige Personen tuscheln über sie. Wortfetzen wie "gestern beinahe geschnappt" oder "wird nicht lange leben" sind zu hören.
Der Weg zu ihrer Kammer wäre entsprechend ungehindert.
Beim Burgkomplex wird sie höflich und zurückhaltend begrüßt.

Die aufgeschnappten Kommentare hätten sie noch am Votag veranlasst, einige Fragen zu stellen. Nach der jüngst erlebten Pleite allerdings marschiert Felida einfach an den Sprechern und deren Zuhörern vorbei. Wahrscheinlich handelt es sich doch nur wieder um die üblichen Maulfechter, die sich mit den Themen des Tages wichtig tun.

Der morgendliche Gruß ihrerseits fällt wahrscheinlich zu knapp aus, um der Höflichkeit Genüge zu tun, doch reizt die morgendliche Wäsche einfach zu sehr, um Zeit mit netter Unterhaltung zu verschwenden. Sollte etwas Wichtiges anliegen, wissen hier sicher genug Leute, wo die Halbelfe zu finden ist.
Kaum weniger zügig als noch auf der Straße durchschreitet Felida also die Gänge und tritt schließlich durch die Tür, die ihr zuvor gewiesen wurde. Wasser, ich komme.

"Ja kommt herein!"

Dankend nimmt Krizz die Kleider entgegen und beginnt sich umzuziehen. Ohne jedoch Rücksicht auf die Bedienstete, die Kleine oder die offen stehende Tür zu nehmen.

"Natürlich!", sagt er schließlich zu Nina. "Wir können gleich los. Weißt Du übrigens, ob die Halbelfe auch wieder hier ist? Ich habe sie noch nicht gesehen und da sie ja meine Partnerin ist - zumindest was das Erledigen dieses Auftrages betrifft - sollten wir sie nicht unwissend lassen."

Er knüpft sich sein Hemd zu und schnürt danach seine Stiefel.

"Wo befindet sich denn diese Corykin? Und wir sollten vorher die Erlaubnis des Kasernenkommandanten einholen. Für mich doch bitte zu ihm!"

Krizz erhebt sich und schnallt sein Schwert auf den Rücken.

Nina betritt den Raum, gibt die Kleidung ab - und errötet vom Scheitel bis zur Sohle. Ihr Mund steht kurz sperrangelweit auf, bevor sie sich schnell abwendet.
"Nein Herr. Ich habe sie nicht gesehen. Verzeiht.", stottert sie hervor, hörbar unangenehm berührt.

Einen Moment später geht die Tür im Nebenzimmer auf und zu. "Aber da ist jemand im Zimmer. Im anderen Zimmer, der werten Herrin. Glaube ich." Langsam beruhigt sie sich. "Corykin ist im Kerker. Ich... ich werde den Kommandanten sofort aufsuchen und dann wieder hierherkommen, Herr."
Sie verneigt sich leicht und flitzt aus der Tür.

Krizz geht zum Nachbarzimmer, in welchem Felida untergebracht ist und klopft an.

Felida schaufelt sich gerade mit beiden Händen das kalte Wasser ins Gesicht und fühlt, wie die Lebensgeister endlich erwachen, als es klopft.

"Herein, immer herein!"

Noch einmal schöpft sie mit beiden Händen aus der Schüssel und versenkt die Nase darin, dann greift sie zum Tuch und reibt sich die Nässe von der Haut. Neugierig, wer denn nach ihr verlangt, wendet sie sich zur Tür.

"Guten Morgen, Nachtfalter!"

Sagt Krizz mit einem übertrieben freundlichen Unterton.

"Hat sich Dein Ausflug in die Welt der Leidenschaft gelohnt?"

Er zieht sein Schwert und geht in die Grundstellung für den Zweihandschwertkampf, die im Norden praktiziert wird. Sie unterscheidet sich von der eleganteren Art, die hier gefochten wird, vor allem durch die breite Beinhaltung, was ein höheren Krafteinsatz ermöglicht.

Lauthals schlägt er auf sie ein, wobei er scheppernd die Wasserschüssel mit seiner Schwertspitze in die Ecke des Raumes befördert. Noch während der Krach erklingt beugt er sich dicht zu ihrem Ohr.

"Wir müssen reden, werden aber vermutlich belauscht!"

Krizz hofft, dass sie den Wink verstanden hat. Ein kleines Übungsgefecht am Morgen wirkt vermutlich etwas seltsam, verdeckt aber auch viele andere Geräusche.

"Zuminedst habe ich nicht unter gewissen Träumen gelitten."

Die Worte murmelt sie noch halb durch das Tuch, bevor sie es sinken lässt. Als sie endlich wieder etwas sehen kann, ist es bereits der Angriff, welcher zum Glück nur der Schüssel gilt.

"Was zum..."

Krizz leise Worte unterbrechen die Halbelfe, bevor sie ernsthaft zu fluchen beginnen kann. Dummes Weib, lass dich nicht übertölpeln. Die Rüge, die vor Jahren einer ihrer Vorfahren galt, erschien wie ein Blitz in ihrem Geist. Etwas früher wäre sie vielleicht sogar von Nutzen gewesen. Mit einem Ruck des Handgelenks befördert sie das Tuch in die Ecke.

"Was gibt es?"

Während sie mit zwei langen Schritten an ihrem Gegenüber vorbeijagt, um die Wand aus dem Rücken zu bekommen und etwas mehr Spielraum zu erlangen, raunt sie ihm die leisen Worte zu.
Dann befreit sie ebenfalls den Stahl von ihrem Rücken.

Krizz rennt auf Felida zu, während er seine Klinge kratzend über den Holzboden zieht.

"Sklavenhändler gaben mir einen Auftrag!"

Vor Felida zu Stehen gekommen reißt er seine Waffe empor und gleitet mit einem ehernen Surren über den Stahl ihres Schwertes.

"Dich und unseren Gnom auszuliefern."

Dann ruft er ihr lauter zu.

"GUTE FINTE, ODER..."

Und wieder leiser.

"...wenn wir drauf eingehen würden?"

Und immer wieder schlägt er mit seiner Waffe zu, gut darauf bedacht, dass diese Schläge möglichst laut pariert werden können.

"STIRB DU HUND... hat man mir angedroht, falls ich etwas verrate. DU FEIGES BIEST... sollst unwissentlich in die Falle gehen. Unser GNOM... ist auch Teil des Geschäfts."

Felida verlegt sich fast rein aufs Parieren der Schläge, während sie die teils schwer hörbaren Sätze aufzunehmen sucht.

"VERDAMMT!"

Wieder ein lautes Abgleiten der Klingen an einander.

"Das könnte ein Glücksfall sein."

Zur Abwechslung bringt sie ihrerseits einige Hiebe an, damit die Anstrengung etwas gleichmäßiger verteilt ist.

"DU ELENDER DRECKSKERL musst mir erst einmal verraten, was wie vonstatten gehen soll. Und was hat unser STINKENDER GNOM damit zu tun?"

"Die stehen doch auf VERFLUCHTE ANDERLINGSCHLAMPEN! Ich soll ihnen Dich und den SELBER GNOM beschaffen. EINSPERREN SOLLTE MAN DICH zusammen mit dem GNOM in einer alten Hütte, dort würdest Du dann abgeholt. Ich bekäme dafür einen Namen, einen Ort oder ähnliches..."

Krizz wird nun stark in die Defensive gedrückt. Diese großen Schwerter sind einfach nicht zum Parieren gedacht. Viel zu langsam sind sie in Position zu bringen.

"In der Hütte ist auch eine FALLtür HIN zur Kanalisation. DA UNTEN würden wir sicher was finden. Oder wir nehmen Dich und den GNOM als Köder. GEHen also darauf EIN!"

Gerade schwingt die Schwertspitze Felidas dicht vor Krizz' Gesicht. Das war knapp. Das verdammte Biest ist ja richtig gut. Vielleicht ist sie ja eine viel größere Hilfe, als er ursprünglich erhofft hatte.

Optionen, die des Nachdenkens bedürfen, nach einer ansehnlichen Zahl wuchtiger Hiebe summende Gelenke, Felida nimmt deutlich das Tempo zurück und erlaubt sich eine längere Pause bevor sie wieder redet.

"Ich soll also wie ein KLEINER FISCH am Haken den Köder mimen? Es behagt mir nicht wirklich, mich WEHRLOS WIE EIN KIND irgendeinem SCHEIßER auszuliefern, den man IN DER TIEFSTEN KLOAKE ERSÄUFEN sollte."

Das Schwert eine Weile mit nur einer Hand führend, räumt sie mit der anderen den einsamen Stuhl lautstark aus dem Weg, dem sie sich nach und nach genähert hat. Stolperfallen wären gerade wirklich störend.

"Gibt es ein LÄSTIGES ANHÄNGSEL, das wir unauffällig aus dem Weg räumen müssen, wenn wir uns dort zunächst umsehen wollen? Oder ist das UNMÖGLICH?"

Hastig streicht sie die dunkle Strähne zurück, bevor ihr von dieser Schweiß in die Augen geraten kann. Alleine das Gewicht der Waffe, die immer wieder gegen sie geführt wird, macht diese Art der Verständigung langsam anstrengend.

"Pah... In der Hütte ist NIEMAND! Man WIRD MICH weiter beobachten lassen. BESIEGEN müssten wir diese Anhängsel. Dann könnten wir uns einfach in der Hütte umsehen. IN DEN KELLER MIT DIR und mir in der Hütte. Da gibt es einen Weg. Dann eben den direkten Weg. Am besten so bald wie möglich..."

Es klopft zaghaft an der Tür, wahrscheinlich kaum zu hören bei dem eigenen Lärm.